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Mieterportrait: Ankunft im VooStore – ein Laden wie Kreuzberg

Ein ruhiges DJ-Set empfängt die Ohren, wenn man in den VooStore im Hinterhof der Kreuzberger Oranienstraße 24 kommt. Die Augen werden begrüßt von einem Mix aus Kleidungsangebot mit Independent-Brands, von einer sorgsamen Buch- und Magazinauswahl, von handgemachten Tassen und Tellern sowie einem Weinregal neben Sitzgelegenheiten, die zum VooDeli auf derselben Fläche gehören – inklusive Matcha, Espresso, Cupcakes, die wiederum wohlriechend der Nase schmeicheln. „Wenn ich in einen Laden gehe, möchte ich nicht nur vor Klamotten stehen, sondern ein Zuhause haben“, sagt VooStore-Gründer Yasin Müjdeci. „Die Menschen sollen sich aufhalten können.“ 

Foto: CHL PhotoDesign/CHLietzmann

Schon als Werkstatt inspirierend

Vor dem VooStore hatte Müjdeci bereits eine Café-Bar verantwortet, ebenfalls schon in der Oranienstraße. „Die Gäste waren Künstler, Designer, Architekten, Kreative. Und sie haben sich alle immer beschwert, dass sie nach Berlin-Mitte fahren müssen, wenn sie besondere Kleidung kaufen wollen.“ Kreuzberg sei damals, im Jahr 2010, eine No-Shopping-Area gewesen. Yasin Müjdeci war 27 Jahre alt und noch Student, aber zufälligerweise schon oft in den heutigen VooStore-Räumen – weil darin ein Metallbauer ansässig war, der immer mal wieder eine Tür oder einen Tresen für Müjdecis Café-Bar zurechtgeschnitten und zusammengeschweißt hat mit seinen riesigen, lauten Maschinen. „Ich habe immer schon gesagt, wow, hier sieht es so krass schön aus, diese großen, offenen, hohen, inspirierenden Industrieräume, der Boden mit seinen Gebrauchsspuren, die alten Wände und Decken, denen man ihre Historie ansieht. Ich habe gesagt, wenn ihr irgendwann rausgehen wollt, sagt es mir, dann nehme ich die Räume, ich würde die Wände und Böden überwiegend so belassen, und wenn du als Fashion-Kunde hier reinkommst, empfängt dich dieses Ambiente, und danach nimmst du die Produkte nochmal ganz anders wahr.“ 

Foto: Privat

Muss gut zum Bezirk passen

Das seien zwar alles eher spaßige Überlegungen gewesen, aber als der Metallbetrieb dann wirklich rauswollte, wurde daraus sofort ernst: „Ich wollte nun wirklich den fehlenden Shopping-Ort schaffen, aber auf eine Weise, die zu Kreuzberg passt, die nichts kaputt macht hier.“ Denn Müjdeci liebt den Bezirk als offenen Ankunftsort: „Das war er in den 1970ern für die ersten türkischen Gastarbeiter, das war er über Jahrzehnte für die Punks, die aus spießbürgerlichen Gegenden wegwollten, und heute ist er immer noch ein Ankunftsbezirk, in dem man überall Englisch reden kann, da sind alle offen.“ Gleichzeitig seien aber natürlich viele der ehemaligen Neuankömmlinge mittlerweile gesettelt, und so bleibe immer alles in Bewegung. „Der Laden sollte auch in Bewegung sein und etwas Soziales haben, er sollte vielfältig sein und verschiedene Interessen bedienen, so wie auch die Menschen, die hier arbeiten, vielfältig sind, sie sind nebenbei DJs oder Künstler.“

Vertrauen gespürt

„Ich glaube grundsätzlich daran, dass sich gute Ideen durchsetzen, selbst wenn sie etwas verrückt klingen. Und alle haben die Idee gemocht und gesagt, ja, wir müssen so einen Store hier haben, genau hier. Auch meine damalige Ansprechpartnerin bei der GSG Berlin war sofort offen für die ungewöhnliche Idee. Ich werde sie niemals vergessen dafür“, sagt Müjdeci. Er habe dann einen Vertrag für zehn Jahre plus Option auf fünf weitere Jahre bekommen, das sei lang gewesen für die damalige Zeit. „Und ein Zeichen des Vertrauens.“ Das sich auszahlte: Früh habe es immer wieder Besichtigungen von Architekten und Bauherren gegeben, um zu zeigen, wie sich ein unsichtbarer Gewerbehinterhof zu einem Anlaufpunkt mit Aufenthaltsqualität wandeln kann. „Später hat mich ein Kollege von ihr betreut, und wieder zeigte sich für mich, dass es selbst bei einem so großen Vermieter immer wieder Menschen gibt, die einen persönlich kennen wollen, und dann hat man da eben auch eine persönliche Beziehung, man trifft sich hier vor Ort und lässt mich spüren, dass ich nicht nur ein Name in einer Liste bin oder eine Mailadresse, sondern eben ein Mensch, der in den passenden Mietflächen etwas aufgebaut hat.“

Foto: CHL PhotoDesign/CHLietzmann

Mietvertrag verlängert – Fläche vergrößert

Der Mietvertrag wurde gerade verlängert – inklusive zusätzlicher Flächen im Vorderhaus, die als VooSpace gedacht sind: Showroom, Projektraum, Galerie- und Kunstfläche sowie alles, das mit dem VooStore und seinen Werten zusammenhängt. Den VooStore kennt man heute übrigens in Frankreich, in den USA, in Korea. Vielleicht, weil der Laden wie Kreuzberg ist: ein offener Ankunftsort für jeden aus In- und Ausland.

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